Wie hängen das Qualitätsmanagement, die Qualitätssicherung und das Testmanagement zusammen?

Was ist Qualität?

Zunächst möchten wir den Begriff Qualität selbst erläutern. Laut der ISO (DIN 9000:2005-11) ist Qualität der Grad, in dem ein System, eine Komponente oder ein Prozess die Erwartungen und Bedürfnisse der Kunden erfüllt. In anderen Worten bewertet die Qualität, inwieweit die an ein Produkt gerichteten Anforderungen erreicht wurden.

Qualitätsmanagement im Software Engineering Process.

Im Software Engineering Process (SEP) ist die Qualität von hoher Bedeutung, da sie sicherstellt, dass das Produkt den Anforderungen und Erwartungen der Benutzer entspricht. Aus dem Grund ist ein effektives Qualitätsmanagement für jedes Unternehmen entscheidend, um die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten und gegebene Wettbewerbsvorteile zu erlangen.
Aber was genau ist Qualitätsmanagement eigentlich und in welchem Zusammenhang steht es zum Testen?

Im Folgenden möchten wir das Qualitätsmanagement und seine Bestandteile genauer erklären.

Was ist eigentlich Qualitätsmanagement?

Das Qualitätsmanagement (QM) ist ein ganzheitlicher Ansatz, der das Erreichen und Einhalten von Qualität und definierter Standards sicherstellen soll. Das QM umfasst dabei alle aufeinander abgestimmten Tätigkeiten und Maßnahmen, die zum Durchführen erforderlich sind (vgl. QM- ISTQB Glossary). Dazu gehört zum einen das initiale Definieren von Qualitätszielen und der Qualitätspolitik (dem Leitbild) und die zum anderen die Aspekte:

• Qualitätsplanung
• Qualitätslenkung
• Qualitätssicherung
• Qualitätsverbesserung

Qualitätssicherung durch Tests: Wichtige Bausteine im QM der Softwareentwicklung

Die Qualitätssicherung (QS) ist ein Teil des QM und bezieht sich auf die Maßnahmen, die ergriffen werden, um sicherzustellen, dass die Qualitätsanforderungen erfüllt werden (vgl. Qualitätssicherung – ISTQB Glossary). Die QS sollte bereits vor dem Projektbeginn etabliert sein und erstreckt sich über das gesamte Projekt. Ein Teil der QS ist das Durchführen von Tests.

Tests sind nicht die einzige Maßnahme im Qualitätsmanagement der Softwareentwicklung, aber oft die letztmögliche. Je später Fehler entdeckt werden, desto aufwändiger ist ihre Behebung, woraus sich der Umkehrschluss ableitet: Qualität muss (im ganzen Projektverlauf) implementiert und kann nicht ‚eingetestet‘ werden.“ (Pol, Koomen, Spillner)

Mehr als Testen: Ein umfassender Prozess!

Mit dem Softwaretesten wird die Qualität einer Software mit unterschiedlichen Verfahren und Vorgehensmodellen beurteilt. Testen besteht nicht nur aus dem Durchführen von Tests. Es ist ein Prozess, der viele unterschiedliche Aktivitäten umfasst. Die Testdurchführung einschließlich der Prüfung der Ergebnisse ist nur eine dieser Aktivitäten. Der Testprozess beinhaltet darüber hinaus Aktivitäten wie die Planung, die Analyse, den Entwurf und die Realisierung von Tests, das Berichten über Testfortschritt und -ergebnisse und die Beurteilung der Qualität eines Testobjekts (vgl. Testen – ISTQB Glossary).

Was ist Testmanagement?

Das Testmanagement ist für die Koordination aller Aktivitäten im Testprozess zuständig. Dazu gehört die Konzipierung, Planung, Schätzung, Überwachung, Berichterstattung, Steuerung und der Abschluss von Testaktivitäten. (vgl. Testmanagement – ISTQB Glossary).

Die Bedeutung des QM im Software Engineering Process: Vorteile, Effizienz und Risikominimierung

Im Software Engineering Process (SEP) steht die Qualität an erster Stelle, um sicherzustellen, dass die entwickelte Software den Anforderungen und Erwartungen der Benutzer entspricht. Ein klar definiertes und etabliertes Qualitätsmanagement (QM) mit seinen Komponenten Qualitätssicherung (QS), Qualitätsziele und Qualitätspolitik bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile:

1. Kundenzufriedenheit und Effizienzsteigerung: Zuverlässige und benutzerfreundliche Software trägt zur Kundenzufriedenheit bei und verbessert die Arbeitsabläufe im Unternehmen.
2. Wettbewerbsvorteil: Qualitativ hochwertige Software kann einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen.
3. Kostenreduktion: Durch die frühzeitige Erkennung und Behebung von Fehlern können die Kosten für spätere Fehlerbehebungen und Nacharbeiten minimiert werden.
4. Früherkennung von Fehlern: Eine effektive Qualitätssicherung und Testmanagement ermöglichen die frühzeitige Identifizierung und Behebung von Fehlern, was zu Kosteneinsparungen führt.
5. Risikominimierung: Das Qualitätsmanagement trägt dazu bei, Risiken in der Softwareentwicklung zu minimieren. Dies geschieht durch die Durchführung von Risikoanalysen und die Implementierung von Maßnahmen zur Risikovermeidung, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Dadurch wird das Risiko von Fehlern, Ausfällen oder Sicherheitslücken in der entwickelten Software reduziert.

Fazit: Qualitätsmanagement in der Softwareentwicklung: Schlüssel zum Erfolg und zur Kundenzufriedenheit

Zusammenfassend ist das QM ein Begriff, der aus verschiedenen Aspekten besteht. Darunter fällt auch die QS. Die QS lässt sich durch Maßnahmen wie zum Beispiel durch das Testen umsetzen. Das QM in der Softwareentwicklung ist von großer Bedeutung, um die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten und folglich einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Es ist ein integraler Bestandteil eines erfolgreichen Softwareentwicklungsprozesses und sollte ganzheitlich betrachtet mit allen aufeinander abgestimmten Komponenten in jedem Unternehmen angewendet werden, das hochwertige Softwareprodukte liefern möchte. Zusammen mit unseren Kunden entwerfen wir projektspezifische Lösungen zum QM mit den entsprechenden Komponenten der QS, dem Testmanagement und der Testautomatisierung.